header parallax image
Travel around the globe

Follow us as we explore the most amazing places around the world

Urlaubserlebnis Usbekistan

Die Petroglyphen von Nuratau – Tag 11

15 May 2024 19 May 2024 Chris & Esther1 comment1258 views

Nach dem üblichen reichhaltigen Frühstück freuten wir uns darüber, dass der Regen aufgehört hatte und der Himmel langsam aufklarte. Wir packten also unseren kleinen Rucksack mit etwas Wasser und Müsliriegeln und begannen, in eine andere Richtung als am Vortag bergauf zu wandern.

Unser Ziel war eine Felswand mit 3.000 Jahre alten Petroglyphen im Nationalpark. Wir wanderten durch kleine Dörfer und sahen, wie sorgfältig die Menschen ihre kleinen Gemüsegärten pflegten. In kleinen aquäduktartigen ausgehobenen Pfaden floß Wasser und bildete kleine Bäche, die manchmal kilometerlang von oberhalb der Dörfer in einem gleichmäßigen Gefälle von 5% abwärts flossen. Eine jahrhundertealte Technik um noch heute im Sommer die Felder zu bewässern. Diese Aquädukte müssen jedes Jahr gereinigt und repariert werden. Oft fließt das Wasser nur bis Juli in den Bächen, sodass bis dahin die runden, steinernen Zisternen der Dorfbewohner aufgefüllt werden müssen. Für Trinkwasser gibt es heutzutage Plastikrohre, aber die alten Aquäduktwege werden immer noch zur Bewässerung der Felder genutzt.

In einem Dorf sahen wir, wie Briketts aus Tierdung hergestellt und an der Seite der Ställe getrocknet werden. Sobald sie trocken genug sind, werden sie eingesammelt und für den Winter in einem Schuppen gelagert.

Alte Traktorreifen dienen aufgeschnitten als Futtertröge, alte Autoreifen als Schubkarrenräder. Hier wird nichts verschwendet und möglichst viel recycelt. Und erneut waren wir erstaunt, wie wenig Müll herumlag.

Wir wanderten etwa sieben Kilometer flussaufwärts, als wir zu einer seltsamen Anordnung kamen. Das Schild gab uns einen ersten Hinweis, aber erst dank Inoms erklärung wurde uns klar, dass dieses Set an Werkzeugen für die Brandbekämpfung gedacht ist. Es besteht aus fünf größeren mit Wasser gefüllten Plastikflaschen. Dazu zwei große Stöcke mit dicken Filzenden, offenbar um das Feuer auszutreten, und noch eine Schaufel und zwei Besen. Wir waren uns nicht sicher, wie viel Feuer sich damit bekämpfen lässt.

Im Nationalpark kletterten wir einen felsigen Hang hinauf. Alle Felsen hier bestehen aus Schiefer, der leicht bricht. Ohne Inom, der uns den Weg zeigte, hätten wir die Petroglyphen nie gefunden, da es keinen ausgeschilderten Pfad gibt. Wir waren die einzigen Besucher hier, abgesehen von ein paar Einheimischen, die wir auf dem Weg dorthin getroffen haben. Englisch spricht hier niemand, gelegentlich kommt man mit Russisch weiter.

Unter den Petroglyphen konnten wir eingeritzte Darstellungen eines Mannes und einiger Mufflonschafe in der Felswand eines schwärzlichen Schiefergesteins erkennen. Das frühzeitliche Kunstwerk muss einst größer gewesen sein, da einige Felsen drumherum abgbrochen sind. Es gibt keinerlei Schutz vor Touristen oder dem Wetter. Trotzdem haben die Reliefs die Jahrtausenden gut überdauert.

Nach einer kurzen Pause nahmen wir flußabwärts einen anderen Weg und stießen zufällig auf einige große, fußballgroße weiße Pilze. Sie sahen aus wie gigantische Boviste und schienen sehr selten zu sein. Inom konnte sich nicht erinnern, jemals so große Pilze gesehen zu haben.

Auf dem Heimweg zum Mittagessen begegneten wir einigen Einheimischen auf ihren Pferden, Eseln oder zu Fuß. Inom begrüßte jeden einzelnen von ihnen per Handschlag und führte mit allen ein kurzes Gespräch. Die Menschen hier sind sehr freundlich, sobald man sie in ihrer Sprache anspricht.

Im allgemeinen hatten wir den Eindruck, wenn wir alleine unterwegs waren, dass die Menschen hier nie lächelten oder gar lachten. Ob das daran liegt, weil das Leben hier in den Bergen so hart ist, oder ob sie von Natur aus eher zurückhaltend sind weil unser Usbekisch auf eine handvoll Worte beschränkt ist und sie hier nahezu kein Englisch sprechen? Inom, unser Alleinunterhalter, quatschte jeden so lange voll, bis ein paar Goldzähne aufblitzten.

Nach einer gut vierstündigen Wanderung erreichten wir wieder unser Gästehaus, um ein letztes Mittagessen hier zu uns zu nehmen. Dann packten wir unsere Taschen und machten uns auf den Weg zu einem Jurtenlager für unsere nächste Nacht.

Letzter Blick zurück

Wir erreichten unser neues Zuhause gegen fünf Uhr Nachmittags. Die Fahrt verlief wieder ereignislos, die bergige, grünliche Landschaft wich einer gelblichen, wüstenartigen und flachen Landschaft.

Unsere Jurte ist sehr geräumig und bietet Platz für vier Personen, daher ist es ein Luxus, so viel Platz für uns zwei alleine zu haben. Und zum Glück war für morgen wieder Sonnenschein angekündigt.

Weiter zu Tag 12

PetroglyphenTag 11Usbekistan
  • tweet
Chris & Esther15 May 2024
previous story

The Petroglyphs of Nuratau – Day 11

next story

The desert experience – Day 12

you might also like

Alles hat ein Ende – Tag 17

15 May 2024 19 May 2024

Von Chiwa in die Wüste – Tag 16

15 May 2024 19 May 2024

Khiva, die Karawanenstadt – Tag 15

15 May 2024 19 May 2024

1 Comment

  1. Pingback: Warum manche Hunde keine Ohren haben – Tag 10 – Travel around the globe

Leave a Reply Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

about me

Travel around the globe

This Is A Travel Blog

breakline
I am a journalist, photographer, explorer. You can find all my photos here: Stock photography by Christian Offenberg at Alamy

For the sponsor

Latest Stories

They must have been giants: the 4,500-Year-Old Pyramids – Day 13

27 December 2024 27 December 2024

Diving into the Bustle of Cairo – Day 12

26 December 2024 27 December 2024

A High-Flying Experience – Day 11

26 December 2024 27 December 2024

Baking like an Egyptian – Day 10

24 December 2024 27 December 2024

Choose Destination

All topics

Africa (18) Afrika (6) Bhutan (25) Bulawayo (4) Cambodia (3) Day 3 (3) Dead Sea (3) Dete (3) Egypt (13) Elefanten (3) Ethiopia (16) Food (3) gocta (4) Hanoi (3) Horses (7) Hwange (9) Israel (6) Jerusalem (6) Jordan (11) Khiva (4) Lake Inle (4) Leymebamba (3) Lima (4) Los Chilchos (4) luxor (4) Myanmar (13) Nuratau (5) Peru (14) Reitsafari (4) Safari (7) Samarkand (4) Simbabwe (10) Sunset (4) Tashkent (4) Temple (6) Trashigang (3) tsechu (4) Usbekistan (14) Uzbekistan (14) Venice (3) Victoria Falls (4) Vietnam (18) wadi rum (3) waterfall (3) Zimbabwe (13)

Newsletter

All pictures copyright 2024 Chris Offenberg - No use without permission - All Rights Reserved. If you like them, buy them! I work with Copytrack to prosecute violators.