Teute war ein weiterer voller Reittag mit Mittagessen in einer Safari-Lodge auf der anderen Seite des Vlei (einer sumpfigen Senke, in der sich in der Regenzeit Wasser sammelt). Mit Esther auf ihrem neuen besten Pferekumpel Eddie und Chris auf Nonie, beide jetzt mit bequemen englischen Sätteln, machten wir uns auf den Weg ins Gras- und Buschland neben dem Nationalpark.
Wir durchquerten kreuz und quer die Wald- und Savannengraslandschaften und entdeckten eine Impala Herde, durch die wir ziemlich nah hindurchreiten konnten. Wir sahen eine Rappenantilope, majestätisch mit tiefschwarz-weiß glänzendem Fell und beeindruckenden säbelähnlichen Hörnern.
Eine weitere Sache, die Peta und Oliver mit ihren Freiwilligen unternehmen, ist, das Gebiet nach Fallen zu durchsuchen. “Snares” sind typischerweise Drahtschlingen, die in den Busch gelegt werden, um ein Tier fangen und zu erwürgen. Wilderer legen in der Regel Fallen aus, um essbares Wildfleisch zu erbeuten. Während Wilderei in Simbabwe streng illegal ist und den Tätern Gefängnisstrafen von bis zu neun Jahren drohen, werden weiterhin Fallstricke eingesetzt, die ein enormes Risiko für das lokale Ökosystem darstellen. Unser Führer Dube (sein Familienname steht für Zebra) hat eine dieser Schlingen gefunden, die besonders vom Pferd aus nur sehr schwer zu erkennen sind.
Wir sahen wieder Elefanten, aber sie liefen vor uns weg, daher konnte wir nur ihre Hintern mit aufgerichteten Schwänzchen sehen. Mittags überquerten wir das grasbewachsene Vlei, wo wir am Abend zuvor den Sundowner genossen hatten, und wurden von unseren Freiwilligen und Oliver begrüßt, die uns die Pferde abnahmen, so dass wir ein leckeres Mittagessen in der Hwange Safari Lodge zu uns nehmen konnten. Unter Sonnenschirmen genossen wir unser Sandwich-Mittagessen mit Blick auf ein großes Wasserloch und beobachteten Zebras, Antilopen und seltsam aussehende Vögel, die kamen und gingen. Das waren die größten fliegenden Vögel mit einem Gewicht von bis zu 30 kg und werden Keri Buster genannt.
Natur ist verdammt faszinierend.
Als wir auf einer anderen Route zurückritten, brauchten wir weitere drei Stunden, um zu den Ställen zurückzukehren. Hin und wieder sahen wir Elefantenhintern, aber da der Busch dicht war, waren sie schwer uszumachen. Giraffen sind wir – zu Chris’ Unmut – leider keinen begegnet.
Zurück in der Lodge beobachteten wir eine weitere Elefantenherde, die das Wasserloch nutzte, und dieses Mal kam einer der Kleinen ganz nah an unsere Hütte heran, bevor er von Mama zurückgerufen wurde.
Nach einem weiteren köstlichen Abendessen entschieden wir uns, zum Nachtisch unsere Baobab-Früchte aufzubrechen. Es klang hohl, und als wir es aufschlugen, sah es aus wie viele winzige Eibisch- oder Baiserstückchen darin. Wenn man sie lutscht, schmecken sie leicht säuerlich, nicht unangenehm, haben aber überhaupt nicht viel Fruchtfleisch.
Den Rest überließen wir dem Meerkatzen im Lager.
Das sind lustige Kreaturen, die uns jeden Tag besuchten und neugierig waren, wenn wir gingen und versuchten die Tür zu öffnen, um sich hineinzuschleichen und nach Nahrung zu suchen. Was Anwohner weniger witzig finden, da sie die Bude in Nullkommanix auf den Kopf stellen, alles Essbare anknabbern – und sei es um nur einmal reinzubeissen. Es versteht sich von selbst, dass sie das sie nicht das Bad nutzen, wenn sie sich erleichtern.
In unserem Fall freuten sich riesig über die Baobab-Frucht die wir ihnen vor die versperrte Tür gelegt hatten. Sie war im Handumdrehen vergriffen.
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